Welche Versicherung und Führerschein brauche ich für einen Elektroroller?

Elektroroller-Versicherung: Alles, was du wissen musst

Elektroroller sind eine großartige Alternative zum Auto, vor allem in städtischen Gebieten. Sie sind leise, emissionsfrei und günstig im Unterhalt. Aber bevor du dich auf deinen neuen E-Roller schwingst, gibt es einige wichtige Aspekte, die du beachten musst – besonders in Bezug auf die richtige Versicherung und den passenden Führerschein.

In diesem Artikel erfährst du, welche Versicherung du für deinen Elektroroller brauchst, welche Unterschiede zwischen den verschiedenen E-Roller-Typen bestehen und welchen Führerschein du je nach Modell benötigst. So bist du bestens informiert, bevor du losfährst.


Was ist ein E-Roller und wie unterscheidet er sich von einem E-Scooter?

Zunächst einmal ist es wichtig, den Unterschied zwischen einem E-Scooter und einem E-Roller zu kennen, da diese Begriffe oft verwechselt werden. Beide sind elektrisch angetriebene Zweiräder, haben jedoch unterschiedliche Einsatzbereiche und technische Anforderungen.

E-Scooter

Ein E-Scooter ist im Grunde ein elektrischer Tretroller. Du fährst ihn im Stehen und er ist für kurze Distanzen in der Stadt ideal. E-Scooter sind leicht und handlich, können aber meist nicht so schnell fahren wie Elektroroller mit Sitz. Ein großer Vorteil ist, dass du für E-Scooter in der Regel keinen Führerschein brauchst, und sie bereits ab einem Alter von 14 Jahren gefahren werden dürfen.

E-Roller

Ein E-Roller hingegen ist ein Elektroroller, auf dem du sitzt. Er ist leistungsstärker, hat größere Reichweiten und kann mit höheren Geschwindigkeiten gefahren werden. E-Roller werden oft als Ersatz für Roller mit Verbrennungsmotor genutzt und erfordern in der Regel einen Führerschein. Je nach Leistungsklasse des E-Rollers variieren die Anforderungen an die Fahrerlaubnis.


Welche Arten von Elektrorollern gibt es?

Elektroroller gibt es in verschiedenen Leistungsklassen, und je nach Modell gelten unterschiedliche Vorschriften für Führerschein und Versicherung. Hier die wichtigsten Typen:

1. Kleinkrafträder

Diese Elektroroller haben eine maximale Geschwindigkeit von 45 km/h und eine Motorleistung von bis zu 4 kW (Kilowatt). Modelle wie die SOL Pocket Rocket (45 km/h) fallen in diese Kategorie. Sie sind ideal für den Stadtverkehr und benötigen nur eine einfache Haftpflichtversicherung sowie ein Versicherungskennzeichen. Mehr dazu weiter unten.

  • Führerschein: Für diese Fahrzeuge brauchst du einen Führerschein der Klasse AM, den du bereits ab 16 Jahren erwerben kannst. Auch mit einem Auto-Führerschein (Klasse B) darfst du diese Roller fahren.
  • Versicherung: Für Kleinkrafträder ist eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Du benötigst ein Versicherungskennzeichen, das jährlich wechselt. Eine Zulassung beim Straßenverkehrsamt ist jedoch nicht nötig.

2. Leichtkrafträder

Diese Elektroroller haben mehr Leistung und können Geschwindigkeiten bis zu 125 km/h erreichen. Sie besitzen oft eine Motorleistung von bis zu 11 kW und eignen sich für längere Strecken. Ein Beispiel hierfür wäre die SOL Pocket Rocket S.

  • Führerschein: Hier ist mindestens ein Führerschein der Klasse A1 erforderlich. Diese Klasse kannst du ebenfalls ab 16 Jahren erwerben. Alternativ kannst du mit der B196-Erweiterung deines Autoführerscheins Leichtkrafträder fahren.
  • Versicherung: Auch hier brauchst du eine Haftpflichtversicherung, aber in diesem Fall wird ein reguläres Kennzeichen anstelle eines Versicherungskennzeichens benötigt. Eine zusätzliche Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung ist optional.

Welche Versicherung benötigst du für einen Elektroroller?

Die Wahl der richtigen Versicherung hängt davon ab, welchen Typ von Elektroroller du fährst. Hier die wichtigsten Informationen zu den gängigen Versicherungsoptionen:

1. Haftpflichtversicherung

Eine Haftpflichtversicherung ist für alle Elektroroller verpflichtend. Sie deckt Schäden ab, die du bei einem Unfall an Dritten verursachst. Ohne diese Versicherung darfst du deinen E-Roller nicht auf öffentlichen Straßen fahren. Die Kosten für eine Haftpflichtversicherung sind im Vergleich zu Autos oder Motorrädern sehr gering und beginnen oft bei rund 30 Euro im Jahr.

Für Kleinkrafträder (bis 45 km/h) benötigst du ein Versicherungskennzeichen, das du jedes Jahr erneuern musst. Die Farbe des Kennzeichens wechselt jährlich, sodass es auf einen Blick ersichtlich ist, ob dein Roller versichert ist. Das Versicherungskennzeichen gilt jeweils von 1. März bis Ende Februar des Folgejahres.

2. Teil- und Vollkaskoversicherung

Eine Teilkaskoversicherung deckt zusätzliche Schäden am eigenen Fahrzeug ab, wie z. B. Diebstahl, Brand oder Schäden durch Sturm und Hagel. Sie ist bei Elektrorollern optional, kann aber eine sinnvolle Ergänzung sein, insbesondere wenn du in einer Gegend mit höherem Diebstahlrisiko wohnst.

Eine Vollkaskoversicherung hingegen übernimmt auch Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch selbstverschuldete Unfälle verursacht wurden. Da Elektroroller im Vergleich zu Autos jedoch relativ preisgünstig sind, entscheiden sich die meisten Fahrer gegen eine Vollkaskoversicherung.


Wie lange ist ein Versicherungskennzeichen gültig?

Das Versicherungskennzeichen für Elektroroller ist immer nur für ein Jahr gültig, und zwar vom 1. März bis Ende Februar des nächsten Jahres. Die Farbe des Kennzeichens wechselt jedes Jahr, sodass Behörden und andere Verkehrsteilnehmer sofort erkennen können, ob dein E-Roller aktuell versichert ist. Die Farben variieren zwischen Schwarz, Blau und Grün.

Es ist wichtig, das Kennzeichen rechtzeitig zu erneuern, da du ohne gültigen Versicherungsschutz keine öffentlichen Straßen befahren darfst. Achte also darauf, spätestens im Februar des neuen Jahres ein neues Kennzeichen zu bestellen.


Welcher Führerschein ist für einen Elektroroller nötig?

Je nach Leistung und Geschwindigkeit deines Elektrorollers benötigst du einen bestimmten Führerschein. Hier ein Überblick:

1. Führerschein der Klasse AM

Dieser Führerschein ist der häufigste für Kleinkrafträder bis 45 km/h, also für Modelle wie die SOL Pocket Rocket (45 km/h). Du kannst ihn bereits ab 16 Jahren machen, und er umfasst sowohl E-Roller als auch Mopeds und Roller mit Verbrennungsmotor. Auch wenn du einen normalen Autoführerschein (Klasse B) besitzt, darfst du Kleinkrafträder mit der Klasse AM fahren.

2. Führerschein der Klasse A1

Für leistungsstärkere Elektroroller, die als Leichtkrafträder klassifiziert sind, wie die SOL Pocket Rocket S, benötigst du die Klasse A1. Diesen Führerschein kannst du ebenfalls ab 16 Jahren erwerben. Mit ihm darfst du Elektroroller bis 125 ccm und 11 kW Leistung fahren.

3. B196-Erweiterung für Autofahrer

Wenn du bereits einen Führerschein der Klasse B (Auto) hast, kannst du die B196-Erweiterung machen. Diese Erweiterung erlaubt es dir, Leichtkrafträder bis 125 ccm und 11 kW Leistung zu fahren, ohne eine vollständige Motorradprüfung ablegen zu müssen. Das ist besonders praktisch für Autofahrer, die auf Elektroroller umsteigen möchten.


Fazit: Der richtige Schutz für deinen Elektroroller

Egal, ob du einen E-Scooter oder einen leistungsstärkeren E-Roller wie die SOL Pocket Rocket fährst – der richtige Versicherungsschutz ist Pflicht. Für Kleinkrafträder reicht in der Regel eine einfache Haftpflichtversicherung mit einem jährlich wechselnden Versicherungskennzeichen. Bei Leichtkrafträdern brauchst du zusätzlich ein reguläres Kennzeichen und kannst optional eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abschließen.

Auch der Führerschein spielt eine Rolle: Für die meisten Elektroroller ist ein Führerschein der Klasse AM ausreichend, aber bei leistungsstärkeren Modellen brauchst du möglicherweise die Klasse A1 oder eine B196-Erweiterung.

Mit diesem Wissen bist du bestens vorbereitet, um sicher und rechtlich abgesichert auf die Straßen zu gehen.

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